Inhaltsverzeichnis
Sparen im Haushalt – gesund einkaufen und lecker essen mit wenig Geld
In diesen Tagen bewegt uns – außer dem Krieg in der Ukraine – ein Thema wie kein anderes: Sparen!
- Was kann ich tun, damit am Ende des Geldes noch genug Monat übrig bleibt?
- Lecker, satt und zufrieden: sparsam einkaufen
- Wie kann ich abwechslungsreich und gesund kochen und trotzdem sparen?
Tipps und Tricks aus meiner sparsamen Lebensführung – heute aktueller denn je!
Oh, ihr unsterblichen Götter! Sie sehen es nicht ein, die Menschen, welch große Einnahme die Sparsamkeit ist.
Marcus Tullius Cicero (106-43), röm. Redner u. Schriftsteller
Dieses Zitat von Cicero ist heute aktueller denn je. Die Kriegsgeneration wusste schon: Spare in der Zeit, dann hast du in der Not. Das Sparen ist mittlerweile zum Steckrübeneintopf der Nachkriegsgeneration verkommen. Heutzutage muss nicht mehr gespart werden, denn es kann jederzeit von fast jedermann eine gewisse Summe Geldes von der A-, B- oder C-Bank als Kredit aufgenommen werden. Wozu denn noch sparen? Jeder aufkeimende Wunsch kann doch sofort in feste und moderne Ware umgesetzt werden. Wozu noch warten? Schon morgen ist das benötigte Kapital auf deinem Konto, und übermorgen sitzt du vielleicht schon in deiner neuen Wohnlandschaft (bequem online bestellen) in einem frischen mausgrau und folgst gebannt den neuesten Filmen deines Streaming-Dienstes auf deinem Smart-TV mit 58 Zoll (am nächsten Werktag bei dir).
Meine Eltern hätten sich im Grabe herumgedreht bei diesen Gepflogenheiten. Sie haben mir beigebracht, dass ich zu sparen habe, wenn ich mir einen Wunsch erfüllen möchte. So nannte ich dann auch mit 18 Jahren einen verrosteten Opel Kadett zum Preis von 1.500 DM mein Eigen, stolz wie Oskar, selbst zusammengespart. Heutzutage wäre dieser Kadett höchstens noch als Lachnummer geeignet, locken doch einige Kreditunternehmen gerade das junge Klientel mit verführerischen Zinssätzen, damit der Junge – oder das Mädchen – doch wenigstens ein anständiges Auto fahren kann, das durchaus Papas Kiste Konkurrenz macht – Kredit sofort – Auszahlung noch am selben Tag.
Doch in diesen Zeiten müssen die an GELD SOFORT Ge- und Verwöhnten umdenken. Schwer, nicht wahr?
Aufgrund der im Affentempo voranschreitenden Inflation ist das Sparen aber die einzige Möglichkeit, auch in Zukunft noch Lebensqualität beizubehalten.
Was kann ich tun, damit am Ende des Geldes noch genug Monat übrig bleibt?
Erstelle einen Haushaltsplan: Einnahmen, feste Ausgaben. Notiere dir einmal exakt, welche regelmäßigen Zahlungen du monatlich zu leisten hast. Vergiss auch nicht die Zahlungen, die jährlich anfallen oder abgebucht werden, wie z. B. Versicherungsbeiträge, Rundfunkbeitrag u.s.w.
Schau mal, dieses Haushaltsbuch eignet sich sehr dafür, dass du deine Finanzen im Überblick behältst. So kannst du langfristig deine Ausgaben und Einnahmen im Blick behalten.
Halte fest, welche Einnahmen du monatlich zu verzeichnen hast. Beginne HEUTE damit, Haushaltsbuch zu führen. Schreibe dir alle Ausgaben konsequent auf. Auf diese Weise hast du einen Überblick darüber, was und wofür du Geld ausgibst. Nur so kannst du feststellen, auf welche Posten du verzichten kannst. Hier ein paar Beispiele:
- Versicherungen: Gewöhne dir an, regelmäßig das Internet zu durchforsten, um günstigere Versicherungsgesellschaften zu finden. Es gibt eine Menge Preisvergleichsportale, die hilfreich sind. Achte darauf, dass du die gleichen Versicherungsbedingungen zugrunde legst, die du auch jetzt schon nutzt.
- Energie: Auch hier gibt es im Internet viele Portale, auf denen du Anbieter von Strom und Gas vergleichen und dir den oder die günstigsten heraussuchen kannst (achte darauf, dass du Neukundenprämien nicht mit einrechnest).
- Telefon/Internet: Das Gleiche gilt auch hier: Anbieter vergleichen. Oftmals ist ein Prepaid-Handy günstiger – je nachdem, wieviel Datenvolumen monatlich du benötigst. Es kann sich auch lohnen, den Handyvertrag regelmäßig zu kündigen, um so bessere Konditionen angeboten zu bekommen.
- TV: Benötigst du wirklich einen Streaming-Dienst oder sogar mehrere? Durch den Verzicht darauf lässt sich monatlich ein kleines Sümmchen sparen.
- Kfz: Du könntest das Auto hin und wieder stehen lassen. Vielleicht kannst du mit dem Fahrrad oder zufuß zur Arbeit gelangen? Eine Fahrgemeinschaft organisieren? Mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren? Ist wirklich jede Fahrt nötig? Du kannst Autofahrten auch so planen, dass du mehrere Erledigungen an einem Tag zusammenfasst.
Strom und Energie sparen im Haushalt:
- Benutze Energiesparbirnen oder LEDs.
- Schließe TV und Computer an ausschaltbare Steckdosen an. Auch Geräte im Stand-by-modus verbrauchen Strom.
- Lass das Ladekabel deines Handys nicht permanent an der Steckdose – Achtung – Stromverbrauch!
- Vorheizen des Backofens – ist in den meisten Fällen nicht erforderlich.
- Waschmaschine: Kapazität ausnutzen, kein Einschalten bei nur halb gefüllter Trommel. Wäsche waschen mit Sparprogramm und auf 30 Grad. Nur Krankenwäsche benötigt 60 Grad.
- Dasselbe gilt für die Spülmaschine. Maschine nur starten bei optimaler Auslastung. Das Sparprogramm genügt.
- Wäschetrockner: Im Idealfall abschaffen. Wenn du die Möglichkeit hast, die Wäsche aufzuhängen, sparst du eine Menge Geld.
- Durchlauferhitzer verbrauchen viel Strom. Es lohnt sich evtl., ein sparsameres Neugerät anzuschaffen.
- Kochtöpfe: immer mit Deckel kochen, dadurch sparst du Strom.
- Kühl- und Gefrierschränke nur kurz öffnen.
- Heizlüfter verbrauchen sehr viel Strom. Am besten: adé.
- Heizung: Teste, ob du die Heizungstemperatur um zwei, drei Grad reduzieren kannst. Warme Decken und Kirschkernkissen wärmen sensationell.
Probier es doch einfach mal aus: Ein Kirschkernkissen kann ein paar Grad Temperaturunterschiede auf der Couch unter einer gemütlichen Decke auffangen.
Lecker, satt und zufrieden: Sparsam einkaufen
Sparen beim Lebensmitteleinkauf:
- saisonal einkaufen: Preise sind dann deutlich niedriger. Wer benötigt schon im Dezember Erdbeeren aus Afrika?
- abgelaufene Lebensmittel kaufen – das Mindesthaltbarkeitsdatum ist eben ein Mindesthaltbarkeitsdatum, kein Tag, an dem du mit Würgen und Ekel dieses Produkt entsorgen musst. Die meisten Produkte sind noch viel länger haltbar, oft sogar Wochen.
- weniger verarbeitete Lebensmittel kaufen – je mehr ein Lebensmittel bearbeitet wurde, desto teurer – logisch.
- Sonderangebote nutzen
- Preise in verschiedenen Discountern vergleichen
- das billigste Fleisch ist sicherlich nicht das beste – wenn du seltener Fleisch isst, kannst du dir auch hochwertigere Ware vom Biohof oder vom Landwirt deines Vertrauens leisten. So trägst du auch zum Tierwohl bei.
- auf dem Markt kannst du häufig zum Schluss noch Gemüse erwerben, das reduziert ist
- auf günstige Marken achten – in der Regel findest du die in den unteren Regalen im Supermarkt.
- wenn du einen Garten hast: nimm dir vor, Obst und Gemüse anzubauen und dann zu konservieren – einkochen, einfrieren etc.
Wie kann ich abwechslungsreich und gesund kochen und trotzdem sparen?
Wenn du noch Spaß am Essen haben möchtest, ohne Angst, dein monatliches Budget zu überschreiten, dann kann ich dir Folgendes empfehlen:
- nimm dir vor, selbst zu kochen und auf fast food und Fertiggerichte zu verzichten – dein Portemonnaie wird es dir danken
- Achte darauf, welches Gemüse gerade Saison hat. Im Winter kannst du günstig alle möglichen Kohlsorten kaufen. Kohl ist günstig und sehr gesund. Es gibt zahlreiche tolle Gerichte mit Wintergemüse wie Möhren, Sellerie, Rote Bete, Chicoree, Fenchel, Feldsalat, Mangold. Ein wahres Vitaminbündel ist der Grünkohl, der einen sehr hohen Vitamin-C-Gehalt hat. Rezepte findest du hier: Einfache Rezepte mit Wintergemüse .
- Kartoffeln, Kartoffeln, Kartoffeln: Die Kartoffel ist so vielseitig. Du kannst damit eine Menge Gerichte zubereiten: Bratkartoffeln, Kartoffelsalat – kalt und warm -, Kartoffelpüree, Salz- und Pellkartoffeln, Kartoffelsuppe, Kartoffelgratin, Béchamelkartoffeln, Potthucke, Rösti, Kroketten und Pommes (selbstgemacht natürlich), Ofenkartoffeln, Kartoffelspalten, Kartoffelklöße, Kartoffelpuffer (Reibeplätzchen). Kartoffeln sind reich an Kohlenhydraten, Eiweiß, Kalium, Magnesium und Eisen. Sie bestehen zu 80 Prozent aus Wasser und sind deshalb kalorienarm. Auch die Vitamine B1, B2 und C stecken reichlich in der Knolle.
- Zerkoche dein Gemüse nicht. Es sollte nur in etwas Fett und/oder ein wenig Gemüsebrühe gedünstet werden, sodass es noch bissfest ist. Das spart Energie und erhält viele Vitamine.
- Erkundige dich, ob es in deiner Stadt eine foodsharing-Organisation gibt. foodsharing.de ist eine Internetplattform zum kostenlosen Verteilen von überschüssigen Lebensmitteln in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Getragen wird sie vom Verein foodsharing e. V.
- Erstelle einen Essensplan und dann einen Einkaufsplan für die ganze Woche. Auf diese Weise kaufst du sparsamer und gezielter ein.
- niemals hungrig einkaufen!
- vermeide Abfälle – werde kreativ bei der Resteverwertung. Manche Gerichte kann man auch an zwei Tagen hintereinander verzehren
- berücksichtige beim Kochen auch deine Vorräte – überprüf regelmäßig die Haltbarkeit von Tiefkühlprodukten und Konserven. Bevor du einkaufst, solltest du das verbrauchen, was sich in deinen Schränken befindet
- wenn du eine Großfamilie zu versorgen hast, lohnen sich auch Großpackungen bei manchen Lebensmitteln
- bei Getränken ist Leitungswasser nicht zu verachten, ebenso wie heißer oder kalter Tee. Schorlen sind günstiger als Fruchtsäfte
- nimm dir zur Arbeit etwas von zuhause mit und kauf unterwegs keine teuren Snacks
- kauf keine teuren Fruchtjoghurts – mit Naturjoghurt und reifem Obst lassen sich auch leckere Desserts zubereiten
- einmal wöchentlich Fleisch genügt – auf diese Weise kannst du dir hochwertigere Produkte leisten (siehe vorige Rubrik)
- verwende mehr pflanzliche als tierische Lebensmittel
- das wertvollste Eiweiß überhaupt ist das aus Hülsenfrüchten und Nüssen
- es gibt zahlreiche Kochbücher, die sich mit preiswertem und gesundem Essen beschäftigen
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Autorin: Liane